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Auf dem Weg zur neuen Orgel in den Jahren 2005 bis 2010

Der Kirchengemeinderat befasste sich im Oktober 2005 mit der Orgel und stellt bei einer Ortsbegehung neben sehr starker Verschmutzung ganz offensichtliche und schwerwiegende Mängel fest. Schwerwiegende Mängel als Ergebnis des schon von Orgelpfleger Helmut Bornefeld als fragwürdig angekreideten Orgelumbaus des Vorgängerinstrumentes im Jahr 1966 (bei seiner Abnahme lobte er nur die „musikalisch und optisch prächtigen“ Parameter…), die sich nach rund 40 Jahren Betriebsdauer als nicht mehr sanierbar darstellten.
Dies bestätigend erstellte der Landeskirchliche Orgelsachverständige KMD Gerhard Klumpp im Frühjahr 2006 ein Gutachten über die Orgel, in welchem er vermerkte:
„Es ist höchste Zeit, dass in der Orgelfrage gehandelt wird. Vor größeren Investitionen in dieses Instrument rate ich aber ab, weil damit das Orgelproblem nicht gelöst, sondern höchstens um einige Jahre verschoben wird. Das dafür notwendige Kapital kann besser eingesetzt werden.“
Die Tatsache des notwendigen Orgelneubaus machte sich langsam in Langenau bekannt. Einzelne Vereine stellten die Erlöse ihrer Konzerte für eine neue Orgel zur Verfügung, auch fanden Orgelkonzerte und Kirchenmusiken zugunsten des Orgelneubaus statt.
Im Herbst 2009 wurde bei einer Gemeindeversammlung die Thematik des Orgelneubaus erläutert, es gründeten sich die „Langenauer Orgelfreunde“, beim Neujahrsempfang 2010 der Kirchengemeinde wurde ein Kuratorium mit Persönlichkeiten aus Kirche und Politik ins Leben gerufen.
Der Orgel-Fachausschuss besichtigte auf mehreren Fahrten 17 neue Orgeln verschiedener Firmen, um Bilder und Meinungen zum Konzept einer neuen Orgel zu entwickeln. Dabei ging es darum, die Orgeln in ihrer klanglichen und technisch-handwerklichen Ausführung kennenzulernen. In der Bewertung spielten sowohl die Auswahl der verwendeten Materialien als auch die künstlerische Gestaltung und stilistische Ausrichtung des Orgelklangs eine Rolle. Bei den Besichtigungen waren zwar Qualität, aber auch immer wieder die Preise von Interesse.
Im Frühjahr begannen die Planungen für die Ausschreibung und die Auftragsvergabe des Orgelneubaus. Am 29. November 2010 beschloss der Kirchengemeinderat die Auftragsvergabe an die Orgelbauwerkstätte Lenter aus Sachsenheim.

Die neue Orgel seit 2013

Die Einweihung der neuen Orgel fand am 10. November 2013 statt. Sie hat 38 Register auf 3 Manualen und Pedal. 
Der Fachausschuss um den damaligen Kantor Conrad Schütze und dem Orgelsachverständigen KMD Gerhard Klumpp entwickelte mit der Orgelbaufirma Lenter für das neue Instrument ein Konzept, das auf dem Gedanken der in der Martinskirche bestandenen Vorgängerorgeln beruht, von denen noch Elemente vorhanden waren – nämlich dem barocken Instrument des Orgelmachers Georg Friedrich Schmahl aus den Jahren 1751/53 und der romantischen Orgel der Gebrüder Link von 1906/07. Das Werk hat kombinierte Schleif- und Kegelladen, nimmt die Klanglichkeit der beiden Vorgängerinstumente auf und verbindet diese miteinander.
Dass eine „barocke“ und eine „romantische“ Orgel in einem Instrument kombiniert sind und sich dies nicht hindert, sondern einander bedingt und verbindet, wird an der Lenter-Orgel glaubhaft hörbar.

2024/25: Die bereits in der Orgel eingebaute Elektronik soll nun um einen digitalen Spieltisch und eine neue Software erweitert werden, sodass die Orgel in Zukunft z.B. aus dem Chorraum aus spielbar sein wird.

„weitere Infos und die Disposition (Registerzusammenstellung) der Orgel ist hier einsehbar: Langenau, Martinskirche – Organ index, die freie Orgeldatenbank